Monat: Juli 2018

Schwanger in Indien – Ankas Weg, sich eine geborgene Geburt zu organisieren

Anka ist 37 Jahre alt, als sie mit ihrem Mann, der als Wissenschaftler dort forscht, nach Indien zieht und ein neues Leben beginnt in einer anderen Kultur. Sie wird schwanger und merkt, wie sehr ihr gerade in dieser Zeit das Vertraute, die Familie, die Freunde fehlen. Hier berichtet sie von ihrem Weg durch die Schwangerschaft und warum es sie zur Geburt doch wieder nach Deutschland gezogen hat: Weiterlesen

Haushalt und Kinder – unser einfacher Weg zur Vereinbarung

Am Anfang des Elternseins hatte ich die Vorstellung, ich könnte das Kind zu den Aufgaben und Tätigkeiten, die ich ohnehin schon hatte, hinzufügen und wir würden als Familie damit zurecht kommen, einen weiteren „Baustein“ in der Bausteinsammlung des Lebens und Alltags zu haben. Mit einem Kind ging das noch einigermaßen gut. Dann kam das zweite Kind, das Kind mit wesentlich stärkeren Bedürfnissen, und es ging schon etwas schwerer. Und dann kam das dritte Kind und wir sahen: Es geht nicht um Vereinbaren, sondern um Prioritäten und um Umverteilung. Es gibt feste Bestandteile im Lebensalltag, die kombiniert werden müssen in einem System und es geht darum, es sich einfach zu machen: im Zusammensein mit den Kindern, in der Partnerschaft, im Job (so gut es geht) und im Haushalt. Weiterlesen

Unser Weg mit einem Schreibaby – Nina, ihr Baby und Reflux

Schreibabys, Babys mit starken Bedürfnissen, High Need Babys – noch immer sind diese Themen oft mit Scham besetzt, es gibt viele Vorurteile und falsche Informationen. In der Reihe „Unser Weg mit einem Schreibaby“ wollen wir dieses Thema aus der Nische holen, Menschen sensibilisieren und betroffene Eltern unterstützen.
Hier berichtet Nina von die (un)vereinbarkeit & ich über ihren Weg mit einem Schreibaby und ihrem langen Weg zu der Diagnose „Reflux“. Wenn Du über Deine Erfahrung berichten möchtest, schreib an [email protected] Weiterlesen

Eltern sein, Paar bleiben – 5 Anregungen für Verliebtheit im Familienalltag

Elternschaft ist nicht immer einfach und es ist auch nicht einfach, neben dem Eltern sein, Paar zu sein. Gerade am Anfang der Elternschaft schieben sich so viele neue Themen, Bedürfnisse und Erfordernisse in den Vordergrund und es passiert schnell, sich ein wenig aus den Augen zu verlieren in dem Durcheinander. Dabei ist es gerade jetzt wichtig, sich zu stützen und zu wissen, wie es der anderen Person gerade geht, was sie fühlt, wo sie überfordert oder erschöpft ist und was sie wirklich glücklich macht. Es braucht – auch neben der Familienzeit – Paarzeit: Momente, in denen ruhig gesprochen werden kann, die für Intimität und Miteinander vorgesehen sind – wie auch immer dieses gerade angenehm ist. Es sind oft Kleinigkeiten, mit denen wir die Paarbeziehung ganz aktiv unterstützen können:

1. Erzähl mir Deinen Tag

Gerade dann, wenn ein Elternteil zu Hause ist und das andere arbeitet, könnte der Alltag oft kaum unterschiedlicher sein. Andere Tagesabläufe, andere Rituale, unterschiedlicher Grad und unterschiedliche Art an Fremdbestimmung. Was aber immer wichtig ist, ist Wertschätzung dem anderen gegenüber für das, was er heute erlebt hat. Dabei spielt es keine Rolle, ob es ein Geschäftsmeeting war oder ein selbst gemachter (oder gekaufter) Babybrei: Wertschätzung für das, was wir tun, ist wichtig – egal, was wir tun. Deswegen ist es hilfreich, sich einmal am Tag wirklich zu zu hören und nachzufragen: Wie war eigentlich Dein Tag? Was hast DU erlebt, was hast Du gemacht? Schon allein durch Zuhören drücken wir Wertschätzung aus. Wir nehmen Anteil am Leben des anderen, wir sind miteinander im Gespräch. Selbst dann, wenn wir selbst denken, dass es vielleicht gerade heute nichts aufregendes zu erzählen gibt, lohnt es sich doch, den Tag kurz in Worte zu fassen. Für uns selbst und den Menschen, der nicht dabei war.

Sind die Kinder schon etwas größer, ist diese Art des Interesses und der Anteilnahme auch ihnen gegenüber sinnvoll und gut: „Erzähl mir Deinen Tag!“ kann ein Alltagsritual für alle sein. Ergänzend dazu kann es sinnvoll sein, regelmäßige Familienkonferenzen zu machen, in denen alle ihr aktuelles Befinden, ihre Bedürfnisse und Möglichkeiten einbringen.

2. Sich als Team verstehen

Ein Team kann zusammen arbeiten in Hinblick auf eine Sache, aber es kann sich auch ergänzen. Manche Teams sind gut, weil sie immer gleich sind, andere, weil sie sich ergänzen. Genau so kann es auch in Familien sein: Es muss nicht sein, alles zusammen oder in der gleichen Art zu machen. Jeder bringt in eine Familie persönliche Vorlieben und Abneigungen ein, jeder hat seine Schwerpunkte und Dinge, in denen er oder sie besonders gut ist. Diese Punkte gilt es, heraus zu finden, einzusetzen und gleichwertig zu verteilen: Einer wäscht gern ab, eine liest gern vor, eine macht gern Wäsche, der andere bringt die Kinder gern ins Bett. Während einer mit einer Tätigkeit beschäftigt ist, kann der andere etwas anderes tun.

3. Erst ich ein Stück, dann Du…

Familienleben kann anstrengend sein. Der Arbeitsalltag auch. Es ist gut, wenn wir nicht in die „Aber meins ist viel anstrengender“-Falle tappen, sondern gegenseitig unsere Tätigkeiten anerkennen und uns auch gegenseitig Freizeiten und Erholung gönnen: Heute hast Du einen freien Abend, morgen ich. Dieses Wochenende kann ich ausschlafen, nächstes Du. Als Team funktionieren wir dann, wenn jeder die Chance hat, auf Ressourcen zurück zu greifen und sich zu erholen, um wieder Kraft zu tanken.

Oft denken wir, als Familie müssten wir immer alles zusammen tun, immer jede mögliche Sekunde miteinander verbringen. Aber so ist es nicht: Getrennte Zeiten ermöglichen Erholung und intensive Zeit eines Elternteils mit dem Kind/den Kindern. Es ist eine Zeit, in der auch ein Elternteil sich ganz bewusst einbringen kann, Dinge anders machen kann als sonst im Gesamtverband. Auch getrennte Familienzeiten können für eine Familie wertvoll sein.

4. Die kleinen Dinge im Alltag

Gerade am Anfang der Elternschaft muss sich alles erst einspielen – auch die Zeiten zusammen und die Organisation des Alltags. Vielleicht ist es gerade nicht möglich, auf die früheren Alltagsrituale zu zweit zurück zu greifen. Aber dafür lassen sich vielleicht im Alltag andere Kleinigkeiten finden: kleine Inseln des Miteinanders. Heute mal zusammen essen gehen in der Mittagspause. Morgen mal ein längeres Frühstück zusammen. Ein langer Spaziergang und sich an den Händen halten während das Baby in der Trage auf dem Rücken schläft. Diese Momente sind wichtig. Und auch wenn vielleicht das gemeinsame Abendessen allein im Restaurant noch etwas warten muss, gibt es auch mit Familie drum herum schöne Momente der Zweisamkeit – vielleicht etwas kürzer, aber dafür mehr.

5. Aufmerksam bleiben

Wenn ein Kind in eine Familie kommt, dreht sich viel erst einmal um den Familienzuwachs und wir kommen schnell in die Versuchung, unsere eigenen Bedürfnisse und generell die der erwachsenen Menschen hinten an zu stellen. Aber gerade dann, wenn es uns vielleicht schon schwer fällt, die eigenen Bedürfnisse zu sehen und zu formulieren, ist es gut, wenn ein anderer uns darauf aufmerksam macht. Deswegen ist es hilfreich, aufmerksam zu bleiben: An die Dinge zu denken, die den anderen erfreuen, auch wenn es nur Kleinigkeiten sind. Oder daran zu denken, dass der/die andere sich vielleicht gerade zu sehr selbst vergisst und liebevoll daran zu erinnern, für sich selbst zu sorgen.

Und was sind Eure Alltagsstrategien?
Eure

Zur Autorin:
Susanne Mierau ist Diplom-Pädagogin (Schwerpunkt Kleinkindpädagogik) und Familienbegleiterin. Sie arbeitete an der FU Berlin in Forschung und Lehre, bevor sie sich 2011 im Bereich bedürfnisorientierte Elternberatung selbständig machte. Ihr 2012 gegründetes Blog geborgen-wachsen.de und ihre Social Media Kanäle sind wichtige und viel genutzte freie Informationsportale für bedürfnisorientierte Elternschaft und kindliche Entwicklung. Susanne Mierau gibt Workshops für Eltern und Fachpersonal und spricht auf Konferenzen und Tagungen über kindliche Entwicklung, Elternschaft und Familienrollen.

Foto: Ronja Jung für geborgen-wachsen.de

Statt Frischhaltefolie: Schöne selbstgemachte Bienenwachstücher

Text enthält Affiliate Links*

Im Herbst ist die Zeit, in der wir immer unsere Bienenwachswickel selber machen, um für die Hustenzeit einen Vorrat zu haben. Im letzten Jahr habe ich dann einen Kommentar gelesen, dass auf diese Weise ja auch Bienenwachstücher gemacht werden können, um sie zum Verpacken von Lebensmitteln zu nutzen. Bis zu dem Zeitpunkt hatten wir schon Bienenwachstücher genutzt, aber ausschließlich gekaufte. Die Bienenwachswickel, für die ich Leinentuch in Wachs tauche, wurden immer recht hart (und werden vor dem Auflegen auf dem Körper ja erwärmt und dann weicher). Es dauerte noch eine Weile, bis ich eine gute Art fand, sie weicher herzustellen.

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urbannature: Schmerzfreie Geburt!?

Ich hatte keine schmerzfreien Geburten. Aber ich hatte drei für mich wunderbare Geburten, an die ich alle gerne zurück denke. Linda von urbannature schreibt als Yogalehrerin und Hypnobirthing Kursleiterin hier darüber, warum es bei der Geburt nicht um den Fokus auf Schmerzfreiheit geht:

„Wenn Frauen ihr Geburtserlebnis positiv beschreiben, geht es selten darum, dass sie kaum Schmerzen empfunden haben. Wenn Frauen ihr Geburtserlebnis als traumatisierend empfunden haben, steht selten der Schmerz im Mittelpunkt.“