Den Absprung zum Schlaf finden – über Einschlafbegleitung und Zeitfenster

Der Tag war so aufregend, so vieles erlebt. Und eigentlich bist du schon müde. Eigentlich. Du reibst deine Augen mit den kleinen Fäusten, deine Wangen sind rot. Nun schnell ins Bett, denke ich und möchte noch einmal kurz die Windel wechseln. Die Zahnbürste am Wickeltisch erregt deine Aufmerksamkeit: In deiner Hand wendest du sie hin und her und wieder hin und her, steckst sie in den Mund. Auf einmal scheint die Müdigkeit verschwunden, wie weggewischt von deinem kleinen Gesicht.

Wieder munter spielst du mit der Zahnbürste in der Hand. Die Tür zum Schlaf hat sich geschlossen. Doch so ganz munter bist Du auch nicht: Zu wach zum Schlafen, zu müde für das Spiel. Ein wenig verärgert wirfst du die Zahnbürste durch den Raum. So recht macht es doch keinen Spaß. Ein paar Schritte in die eine Richtung, ein paar in die andere. Du findest weder Ort noch Beschäftigung für dich gerade jetzt. Lustlos setzt du dich neben mich, ziehst an meinem Pullover. Ja, ich sehe deine Müdigkeit, ich kenne dich.

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Deine kleine Hand, die so verärgert an mir zupft, sagt mir, dass du ein wenig Hilfe brauchst, um in den Schlaf zu finden. Ich soll die Tür zum Schlaf für dich öffnen, denn allein schaffst du es gerade nicht. Ist sie erst einmal zu gefallen, fällt es schwer, sie wieder zu öffnen. Es braucht Zeit, bis sie wieder aufgeht und du in den ersehnten Schlaf eintauchen kannst. Und du brauchst jetzt gerade meine Hilfe dafür, um dich zu beruhigen.

Und so halte ich dich in meinen Armen, mein kleines Kind. Deine Finger sind noch eine Weile unruhig und drehen an den Knöpfen meines Pullovers. Die Augenlider werden schwer, während ich dich langsam wiege und immer wieder fallen sie zu, um doch noch einmal auf zu gehen. Warm und weich und nah hast du es jetzt. Auf einmal sinkt sie dann doch herab, deine kleine Hand und die Augen bleiben geschlossen. Die Tür zum Schlaf ist geöffnet und beruhigt kannst du eintreten und nun ruhen.

Eure

 

 

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