Das kleine Glück

Elternschaft macht nicht per se glücklich. Kinder sollen auch gar nicht glücklich machen und wir sollten nicht mit der Erwartung an unsere Kinder heran gehen, dass sie dies tun sollten. Es ist eine zu hohe Erwartung, die wir damit an sie richten würden. Eine Erwartung, die sie nicht erfüllen können, weil sie eben Kinder sind. Weil sie uns schlichtweg nicht glücklich machen können, denn sie haben zu allererst ihre eigenen Bedürfnisse, die erfüllt werden müssen. Sie können nicht dazu da sein, uns zu erfüllen, uns Glück zu bringen und unser Leben zu verbessern. Und doch gibt es die Dinge, über die Kinder das Leben so unendlich bereichern, in denen sie uns Glück bringen, obwohl sie es nicht sollen oder müssen oder vielleicht sogar wollen.

Die Stellen, an denen meine Kinder mein Leben besonders bereichert haben sind all jene, an denen ich mir das Leben durch meine Kinder selber schöner gemacht habe. Die Stellen, an denen ich aufmerksamer wurde, achtsamer wurde im Alltag. Für sie und dadurch auch für mich. Das sind manchmal nur kleine Dinge im Alltag, die ich vorher nicht beachtet habe: Es ist die Art, wie ich das Obst auf dem Teller arrangiere. Oder wenn ich auf den Frühstückstisch kleine Holztiere aufbaue, an denen ich mich auch erfreue, weil es einfach schöner aussieht.

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Das Glück im Alltag liegt oft in den kleinen Dingen. Langsam eine Allee entlang laufen und die einzelnen Bäume wirklich wahr nehmen. Zuhören, wie die Vögel morgens im Schlafbaum aufwachen und zwitschern – früher war es nur Krach oder ich habe es nicht einmal wahrgenommen. Die klitzekleine Schnecke, die auf der Walnuss saß und bewundert werden wollte. Wie viele kleine Dinge wären mir im Leben entgangen, wenn ich keine Kinder hätte? Und wahrscheinlich würde ich nur für mich selbst in viele Dinge weniger Mühe investieren und dafür aber auch nicht das Glück verspüren, das ich habe, wenn ich denke: Ich habe es mir und ihnen schön gemacht. Natürlich ging es vorher auch anders, aber die vielen kleinen Dinge im Alltag machen das große Glück aus. Und auch wenn sie mich nicht von sich aus immer glücklich machen bin ich durch sie ein glücklicher Mensch geworden.

Eure
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4 Kommentare

  1. Nadja Harth

    Guten Morgen liebe mitleser. Also mich erfüllt das Mama sein mit so viel Glück seit unser Minirabenkrümmel auf der Welt bei uns angekommen ist. Wir sind gesund, trotz des Kaiserschnitt, das Stillen hat mit anfänglichen kennenlernen, Übung und einander gewöhnen geklappt und ist bis jetzt, zwei Jahre später noch aktuell.

    Aber natürlich ohne irgendwelche Erwartungen an irgendeinem Menschen…
    sonst kann man nicht glücklich werden.

    Glücklich sein ist für mich eine innere Selbstachtung, eine Entscheidung für mich selbst.
    Ich gehe mein Alltag gelassen an weil ich mich dafür entschieden habe und setzte dies auch um, trotz dieser gesellschaftlichen Hektik. Ich versuche mich zu achten und meine lieben um mich herum und es gelingt mir immer öfters und das macht glücklich. Ich habe viele Gänge seit der Schwangerschaft zurück geschaltet da ich gemerkt habe das meine Priorität jetzt wo anders liegt und deshalb bin ich glücklich ♡
    Viele liebe Grüße

  2. Wenn wir von unseren Kindern erwarten, dass sie uns glücklich machen, dann objektifizieren wir sie. Das ist schlecht.
    Aber wir können mit ihnen gemeinsam glücklich werden – und das ist viel schöner als alleine glücklich zu werden.

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