Unser Spielraum – Wie ein Zimmer für zwei gestaltet sein kann

In der letzten Zeit habe ich viele Einblicke in andere Kinderzimmer erhalten. Eltern vom Mars zeigen ein Kinderzimmer nach Montessori, und auch Nestling gewährt Einblicke in die kindliche Spielumgebung. Da bei uns die Kinder im Familienbett schlafen, haben wir ein Spielzimmer, das für beide gemeinsam eingerichtet ist und dass sie sich teilen. Neben einem großen Schrank, in dem die Kinderkleidung für beide aufbewahrt wird, ist der Raum ausschließlich als Spielraum gedacht und wird auch so benannt. Natürlich funktioniert das nicht immer reibungslos mit den beiden und es gibt auch Streit um Spielzeug, um Bücher, um Stifte. Aber ich denke, dass dies auch gute und wichtige Erfahrungen sind und zur Kindheit mit dazu gehören. Geschwister sind Geschwister. Generell ist das Spiel bei uns viel von der Waldorfpädagogik inspiriert, aber schaut doch einmal selber:

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Unser Neuzugang im Zimmer ist der Bauernhof mit extra Pferdestall. Obwohl der Weihnachtsmann diesen eigentlich der Tochter gebracht hat, wird er auch sehr viel schon vom Sohn bespielt, der das Haus gern ein- und ausräumt und Tiergeräusche nachmacht.

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Links neben dem Bauernhof  schließt sich eine selbst gebaute Ebene an, die unsere Bau- und Konstruktionsebene bildet. Hier sind im Regal Bausteine, Dominosteine, Autos, Bagger etc. damit nach Herzenslust gebaut und gestapelt werden kann. Dass die Bauecke auf einer Hochebene ist, ist kein Zufall: Als Krabbler kam der Sohn hier noch nicht hinauf und konnte so die Bauwerke der Tochter nicht umreißen. Und als abgegrenzter Bereich stehen Häuser und Türme auch nicht im Weg und werden deswegen weniger umgerannt.

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Auf der anderen Seite des Zimmers findet sich dann der Rollenspielbereich. Er ist das Kernstück des Zimmers, denn beide Kinder lieben es, hier zu spielen. Hier gibt es einen kleinen Kaufmannsladen (im Bild links) und dann die Hochebene mit darunter liegender Puppenwohnung. Wie man einen Einkaufsladen auch preiswert bestücken kann, zeige ich Euch demnächst im Blog.

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Die Puppenwohnung verfügt über eine Küchenzeile mit Herd und Waschbecken – was man eben so braucht als Puppeneltern. Licht gibt es auch, damit es hinter dem Vorhang geheim-kuschelig ist.

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Über der Puppenwohnung befindet sich die Hochebene für die Tochter. Der Sohn kommt hier (hoffentlich) noch eine Weile nicht hinauf und es ist das ihr ganz eigener Ort, an dem aufbewahrt wird, was der kleine Bruder nicht erreichen soll.

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Jedes Kind hat auf seiner Höhe ein Bücherregal. Eines für die Tochter…

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… eins für den Sohn.

Das war dann auch schon der Rundgang durch unseren Spielraum. Nur eine mobile Spieleinheit haben wir noch:

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Eine große Holzkiste, die in die Stube oder auch in die Küche oder ins Schlafzimmer passt. Darin finden sich meistens Sachen zum Umfüllen, Sortieren, Stecken oder Bauen. Sie kommt immer dann zum Einsatz, wenn ich längere Zeit in einem anderen Raum sein muss und der Sohn bei mir sein möchte.

 

10 Kommentare

  1. Total schön, gute Idee!!
    Aber ich frage mich: was ist, wenn der Sohn so alt ist, dass er auch einen speziellen Raum nur für sich braucht?

    • Dann sehen wir weiter. Wahrscheinlich braucht die Tochter irgendwann mehr Raum für sich allein wenn sie in die Schule geht, um in Ruhe Hausaufgaben machen zu können. Aber solange sich keines der Kinder beschwert, ist kein Handlungsbedarf. Generell sind Kinder ja auch nicht Einzelgänger, sondern bevorzugen das Zusammensein in Gruppen.

  2. LittleJupiter

    Ein wunderschönes Zimmer, besonders die Hochebene hat es mir angetan! Kannst du mir sagen, was das für Baumstämme (Äste?) sind, die ihr dort mit eingebaut habt? Und wo bekommt man so etwas her? Ich habe mich sofort verliebt 🙂

    • Livia Anita Fiorio

      Liebe Susanne, danke für diese tolle Ideen!!! Es war genau die Komplettierung meiner Gedanken und es ist eine Freude zu sehen, wie ihr das alles umgesetzt habt! Ich freue mich schon auf unsere Schreinerarbeiten! Eine kurze Frage, der Link zum Artikel zu Badabaum und Hochebene funktioniert nicht. Wärest du so lieb und würdest du uns den Artikel noch Mal schicken? Wir wollen ganz bald die Hochebene für den Großen in unserem Kämmerchen (mit Fenster) bauen 🙂 Viele liebe Grüße Livia

  3. Hallo!
    Schönes Zimmer – ganz toll eingerichtet! Ich hätte nur meine Bedenken, was die Bohnen und Linsen anbelangt. Da meine Schwägerin Notärztin ist, weiß ich aus erster Hand, wie gefährlich trockene Hülsenfrüchte gerade für die Kleinsten sind, weil, werden diese verschluckt (und rutschen nicht durch) kann kein Mensch der Welt die Kinder noch retten!!! Auch nicht, wenn ein Chirurg direkt vor Ort ist. Dann muss man zusehen, wie sein Kind qualvoll erstickt, während die getrocknete Hülsenfrucht in der Speiseröhre immer weiter aufquillt und die Luftröhre langsam aber sicher abdrückt.
    Wäre also eine Überlegung wert, ob man sein Kind mit getrockneten Hülsenfrüchten spielen lässt oder vielleicht doch nicht …
    Meine durften es nicht!
    Alles Gute

  4. Moin Susanne,
    Ihr habt ja mittlerweile Montessori-Kleiderschränke, schriebst du mal.
    Magst du da mal einen Einblick gewähren und vielleicht ein paar Tipps geben?

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